Der gebürtige Rintelner Thorsten Schindler hat uns einen Bericht über seine Teilnahme am New York Marathon geschickt, den wir angesichts seiner tollen sportlichen Leistungen gerne mit unseren Lesern teilen. Seit 2014 lebt er in Leipzig, wo er auch seine Liebe zum Marathonlaufen fand.
Unter dem Motto „vom Clara-Park zum Central-Park“ stand meine Marathon-Planung für das Jahr 2024. Was mit dem Wintermarathon im Januar begann und in Folge des Jahres 12 weitere Marathons u.a. meinen 50. Marathon in Berlin nach sich zog, sollte also in New York am 3. November seinen emotionalen und läuferischen Höhepunkt finden.
Gebucht hatte ich die fünftägige Reise bereits Anfang des Jahres und schenkte sie mir zu meiner Versetzung in den Ruhestand im Oktober.
Am 31. Oktober war es dann endlich so weit, es ging nonstop von Berlin nach New York. Für mich das allererste Mal in den USA angekommen, landete ich an Halloween quasi mitten auf dem Times Square.
Es folgten am frühen Freitagvormittag ein Lockerungslauf mit der Interair Reisegruppe durch den Central-Park, bevor wir alle gemeinsam auf der der Marathon Expo im Javits-Center unsere Startunterlagen empfingen und der ein oder andere auf ausgiebige Shoppingtour ging 🙂 Am Nachmittag folgte eine Manhattan Cruise über den Hudson- und East River bei strahlendem Sonnenschein.
Samstag früh wurde es zum ersten Mal etwas ernst, der „Abbott Dash to the Finish Line 5k“ stand an. Ein 5km Lauf mit fast 15000 Teilnehmenden vom Hauptquartier der Vereinten Nationen bis in den Zielbereich im Central-Park.
Im Laufe des Tages stieg die Aufregung spürbar, was ich aber durch umfangreiches Sightseeing, ein paar überteuerte Hot Dogs und der obligatorischen Pasta Party am Abend gut kompensieren konnte.
Sonntag war es dann so weit, früh um 5.30 Uhr wurden wir pünktlich vor dem Hotel mit dem Bus Shuttle abgeholt. Nach ca. 90 Minuten Busfahrt kamen wir pünktlich im Startbereich auf Staten-Island an und begaben uns in das überraschend stressfreie und sehr gut organisierte Start Procedere.
Pünktlich um 9.45 Uhr folge für meine Startwelle dann der Startschuss, natürlich nicht ohne die obligatorische Nationalhymne und Tiefflug einer Hubschrauberstaffel des NYPD.
Was nun folgte, werde ich wahrscheinlich niemals vergessen, unentwegt lautstark angetrieben von über zwei Millionen New Yorkern und Supportern ging es 42,2 km bzw. 26,2 Meilen von Staten Island über die Verrazzano-Narrows-Bridge durch Brooklyn, Queens, über die berüchtigte Queensboro-Bridge nach Manhattan, unendliche sechs Km entlang der 1st Avenue bis in die Bronx und schließlich entlang der 5th Avenue bis zum Central-Park, wo ich nach 04:24:23 Std die Finish-Line erreichte.
Niemals zuvor habe ich bei einem Marathon-Finish meinen Emotionen so freien Lauf gelassen wie an diesem 3. November 2024. Abgerundet wurde der Tag am Abend mit einer stimmungsvollen Finisher-Party mit Livemusik im Tailor-Public-House nahe dem Madison Square Garden.
Zusammenfassend bin ich sowohl von der Stadt New York, den Menschen und natürlich dem NYC Marathon so dermaßen beeindruckt und begeistert, dass ich mir nun folgende Frage stelle: “Laufe ich New York wirklich nur einmal im Leben?”