Interview mit Piergiulio Ruhe, Profiboxer aus Rinteln: „Nie aufgeben und hart arbeiten“

Piergiulio Ruhe ist erst 22 Jahre alt, trägt bereits als Assistent der Geschäftsführung im Unternehmen WARU seines Vaters große Verantwortung und bestreitet am 26. Mai seinen ersten Profi-Boxkampf. Da fragt man sich, wie macht er das? Wir haben nachgefragt:

Welches sind Ihren größten Stärken?

Ich bin selbstbewusst und sehr ehrgeizig. Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, will ich es unbedingt erreichen. Meine Stärken im Boxen möchte ich an dieser Stelle vor dem Kampf lieber nicht verraten.

Verraten Sie uns auch Ihre größte Schwäche?

Was das Boxen angeht, möchte ich das natürlich auch nicht vor dem Kampf verraten.

Sie haben bereits 20 Boxkämpfe absolviert. 15 Mal haben Sie gewonnen, davon 7 Mal durch technischen K.O. Wie motivieren Sie sich, wenn Sie ein Ziel mal nicht erreichen? Im Sport, aber auch im Beruf oder im Privatleben?

Ich lerne daraus und baue darauf auf. Meine Niederlagen haben mich stärker gemacht. Beruflich halte ich es ebenso, wobei ich dabei keine echten Niederlagen kassiere (lacht).

Sie absolvieren 8-10 Trainingseinheiten in der Woche und haben einen verantwortungsvollen Vollzeitjob. Wie entspannen Sie?

Zurzeit habe ich keine Zeit zum Entspannen – höchstens mit ein wenig Schlaf. Drei Wochen nach meinem Kampf in Rinteln trete ich schon wieder in Hameln an. Danach werde ich aber einige Tage mit dem Training auch mal kürzer treten.

Früher waren haben Sie Fußball gespielt. Ein Mannschaftssport. Im Ring geht es Mann gegen Mann. Was ist für Sie das Faszinierende am Boxsport?

Für den Boxsport muss man geschaffen sein und sehr hart arbeiten, um erfolgreich zu werden. Ein sehr guter Freund von mir ist schon länger Profi, durch ihn bin ich zum Boxen gekommen. Unsere Eltern kennen sich schon sehr lange, wir sind wie eine Familie. Mit ihm bin ich zum Training gegangen. Ich habe sofort gemerkt, dass das „mein Sport“ ist und habe mich im Box-Gym in Hameln angemeldet.

Ihre Eltern waren aus Sorge gegen Ihren Boxsport. Wie konnten Sie sie überzeugen, Sie trotzdem zu unterstützten?

Ich habe mich gegen den Willen meiner Eltern durchgesetzt, weil ich unter allen Umständen boxen wollte. Heute akzeptieren sie meine Entscheidung und unterstützen mich so gut sie können.

Wer hat Sie am meisten dabei unterstützt, in Ihrem Sport so weit zu kommen?

Ganz klar mein Trainer Robert Gaub und meine Familie.

Mussten Sie lange überlegen, als Sie das Angebot bekamen, ins Profi-Lager zu wechseln?

Das Angebot kam im Sommer 2017 und ich war sofort überzeugt davon. Ich wollte allerdings meinen Vater nicht hintergehen und habe alles mit ihm besprochen. Schließlich gibt es die Firma meines Vaters, in der ich tätig bin. Im Trainingslager in Marbella habe ich nach Rücksprache mit meinen Trainer im Winter zugesagt.

Ihr Debüt als Profiboxer hätte auch in einer größeren Halle stattfinden können. Warum haben Sie den Brückentorsaal in Rinteln gewählt?

Eigentlich war geplant, dass der Kampf in Berlin stattfindet, aber Rinteln ist eine Herzensangelegenheit für mich. Hier bin ich aufgewachsen und hier bin ich zu Hause.

Ihre Fangemeinde wird immer größer. Welchen Rat geben Sie einem Mädchen oder Jungen, das/der davon träumt, so erfolgreich wie Sie zu werden?

Immer daran glauben, dass man es schafft. Nie aufgeben und hart arbeiten, um seine Ziele zu erreichen.

Alles zu seinem 1. Profi-Boxkampf in Rinteln am 26. Mai lesen Sie hier