Vielleicht startete die richtig große Karriere der 19-jährigen Louise Wehr mit ihrem Violinensolo im Rintelner Brückentorsaal. Was dieses Ausnahmetalent auf ihrem Instrument zu Felix Mendelssohn-Bartholdys Konzert für Violine und Orchester (übrigens kein geringeres als das Göttinger Symphonie-Orchester) im Saal hören ließ, rührte viele zu Tränen.
Sie spielte alle Facetten des Stücks von laut bis leise, von langsam bis schnell, von kräftig bis gefühlvoll leise in einer Art, die tief berührte und die einen eins mit der Musik werden ließ. Da war auch dem Dirigenten Wolfgang Westphal eine tiefe Zufriedenheit anzusehen, denn er hatte bereits im Vorfeld angekündigt, dass eine der künftig “…ganz Großen” zu hören sein wird: “Wer weiß, ob wir uns Frau Wehr in einigen Jahren noch leisten können”, mutmaßte er.
Und auch die Musikauswahl des Konzertes war grandios. Mit der “Moldau” von Smetana startete das Klassikkonzert mit dem Göttinger Symphonikern und mit der “Rheinischen” von Schumann endete ein Nachmittag, der musikalisch anspruchs- und niveauvoller kaum sein konnte. Unterstützt wurde der Kulturring als Organisator des Konzerts von der Sparkasse Schaumburg, der Firma Stüken und der Schaumburger Landschaft.