Neue Ausstellung: „777 Jahre Stadt Rinteln – Bedeutende Urkunden aus dem Rintelner Stadtarchiv“

Im Jahr 1239, vermutlich im Frühjahr (eine genaue Datierung fehlt), erteilte Graf Adolf IV. von Holstein Schaumburg der von ihm gegründeten Siedlung Rinteln das Stadtrecht. Dieses Ereignis ist Anlass einer kleinen Präsentation von Urkundenbildern in der städtischen Rathausgalerie, die bis zum 16. September gezeigt wird.

Messeprivileg 1392

Nur wenige niedersächsische Städte von der Größe Rintelns besitzen eine vergleichbar reichhaltige archivalische Überlieferung, die bis in ihre Gründungsphase hineinreicht. Die Rintelner Archivbestände überdauerten Kriege, Plünderungen, Stadtbrände und Hochwasser weitgehend ungeschmälert und geben bis heute Zeugnis von der Entwicklung der alten Universitäts- und Festungsstadt an der Weser.

Die Ausstellung zeigt großformatige Fotos bedeutender Rintelner Urkunden. Von der Stadtrechtsurkunde von 1239, über das Messeprivileg aus dem Jahr 1392 bis hin zu den fürstlichen Privilegienbestätigungen der neueren Zeit sind ihre Pergamente, Unterschriften und Siegel feierlicher Ausdruck städtischer Macht und dem Streben nach Verlässlichkeit und Rechtlichkeit.

In den mittelalterlichen Kämmereirechnungen sind unter anderem Ausgaben für den Unterhalt der Mauern, Türme und Landwehren festgehalten. Eidbücher bewahrten die verschiedenen Schwurformeln für unterschiedliche Anlässe und Personengruppen. Auf Pergament verkünden die Statutensammlungen Rechte und Pflichten der städtischen Zünfte. Beeindruckende Pergamenteinbände und in gotischen Verzierungen geschmückte Lederrücken geben Zeugnis von einem beachtlichen Sinn für Kultur und unterstreichen die Wertschätzung für jahrhundertealte Traditionen und Gebräuche.

Auch bedeutende Dokumente aus der jüngsten Geschichte finden sich in der Ausstellung: Das berüchtigte Ultimatum des amerikanischen Kampfkommandanten vom April 1945 und der Gebietsänderungsvertrag von 1974, der Rinteln um 18 benachbarte Gemeinden erweiterte.

Geöffnet ist die Ausstellung montags bis donnerstags von 8.30 Uhr bis 17.00 Uhr und freitags von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr.