Interview mit Simone Niebuhr: „Nicht: Es muss etwas geschehen, sondern: Ich muss etwas tun!“

Zum Jahresende verlässt Stadtmanagerin Simone Niebuhr auf eigenen Wunsch den Stadtmarketingverein Pro Rinteln e. V. Wir wollten die engagierte Stadtmanagerin nicht gehen lassen, ohne vorher noch einmal mit ihr zu sprechen.

 Im Laufe von 12 Jahren Tätigkeit für Pro Rinteln, davon fast 6 Jahre als Stadtmanagerin, da erlebt man sicherlich so einiges. Was war Dein lustigstes/kuriosestes  Erlebnis?

Das ist eine wirklich gute Frage….so spontan fällt mir da gar nichts ein…wir haben so oft im Büro gelacht, ein Ereignis löste irgendwie das nächste ab…

Und was war das schönste Erlebnis?

Ich hatte wirklich viele schöne Erlebnisse – z. B. die strahlenden Kinderaugen beim „Weltkindertag“, eine Veranstaltung, die mich immer wieder glücklich macht, weil es mal nicht um Kommerz geht, sondern darum, allen Kindern gleichberechtigt einen schönen Tag zu gestalten

Welche Aufgabe als Stadtmanagerin hast Du als die größte Herausforderung angesehen?

Als ich die Aufgabe übernommen habe, empfand ich die Organisation von „Rinteln mobil“ als größte Herausforderung. Später war es dann mein Versuch, den Handel zu motivieren, einheitlich und nicht einzeln zu handeln.

Die Zeiten für den Einzelhandel werden ja immer schwieriger. Worin siehst Du die größten Chancen, dass Rinteln auch in Zukunft seine Attraktivität als Einkaufstadt behält oder vielleicht sogar steigert?

Meines Erachtens ist es wichtig zu erkennen, dass man nur gemeinsam etwas erreichen kann. Dazu fallen mir spontan zwei Sprüche ein, die ich auch in meinen Anschreiben immer mal wieder gern verwendet habe und die ich als sehr zutreffend empfinde: „Grundgedanke des soliden Lebens ist der Gemeinschaftsgedanke“ und auch ganz wichtig: „Nicht: es muss etwas geschehen, sondern: ich muss etwas tun“.

Ich freue mich immer wieder über die Aktivitäten und den frischen Wind, den ich im Handel spüren kann…Trumpfen können wir im stationären Handel mit sehr guter Beratung, Freundlichkeit, persönlicher Ansprache – das Einkaufen soll zum „Erlebnis“ werden. Wünschen würde ich mir z. B. einheitliche Öffnungszeiten, die eine gewisse Verbindlichkeit für Kunden darstellen.

Als Stadtmanagerin hattest Du immer ein offenes Ohr für Anregungen und Vorschläge und das auch außerhalb der Arbeitszeiten. War das nicht manchmal auch anstrengend, immer ansprechbar zu sein? Konntest Du jemals ganz in Ruhe ein Eis auf dem Markplatz essen? 😉

chmunzel…Nein, als anstrengend habe ich es nicht empfunden (im Gegensatz zu meinen Kindern, die nur sehr ungern mit mir in der Stadt unterwegs waren, da ich immer wieder „Gesprächspartner“ fand 😉 )….ich habe meinen Job geliebt, war mit Herzblut dabei, dazu gehörte für mich auch eine Präsenz und Erreichbarkeit nach Dienstschluss – mir oblag die Entscheidung, ob ich Fragen am WE oder nach Feierabend auf Facebook oder via WhatsApp beantworte – ich habe es gern gemacht.

Was wirst Du vermissen?

Besonders vermissen werde ich natürlich meine Kollegin Christiane Hoffmann, die mir in der Zeit eine richtig gute Freundin wurde. Hinzu kommen natürlich all die lieben Menschen, die mir im Laufe meiner Tätigkeit begegnet sind, die mich unterstützt haben und die auch zu Freunden wurden. Sicherlich wird es anfangs ungewohnt sein, durch die Stadt zu gehen und nicht mehr angesprochen zu werden, jedenfalls nicht mehr „dienstlich“

Gibt es etwas, was Du Deiner Nachfolgerin/Deinem Nachfolger mit auf den Weg geben möchtest?

Ja, sehr gern – wichtig ist Gelassenheit und manchmal auch ein „dickes Fell“ – aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass das nicht immer einfach ist. Dann finde ich es wichtig, „ansprechbar und präsent“ zu sein… Und ich wünsche meinem/r  Nachfolger/in ganz viel Spaß, neue Ideen und einen guten Start…Diese Gelegenheit möchten ich gerne nutzen, zum Abschluss noch meinen Dank an all die auszusprechen, die mich in diesen fast zwölf Jahren begleitet und unterstützt haben.

 Wir, das Team vom RINTELNER, danken Simone herzlich für die immer super angenehme und unkomplizierte Zusammenarbeit und wünschen ihr für ihre private und berufliche Zukunft alles erdenklich Gute!