Solistenkunst und ein sinfonischer Koloss

Ein Solist, dessen ganzes Können gefragt sein wird, und eine opulente Sinfonie von großer emotionaler Kraft – das erwartet das Publikum, wenn die Nordwestdeutsche Philharmonie unter der Leitung von Jonathon Heyward zu ihrem dritten Sinfoniekonzert der Saison ins Theater im Park kommt. Am Sonntag, 18. Februar um 17 Uhr spielt sie dort das Trompetenkonzert B-Dur op. 94 von Mieczysław Weinberg und Sergei Rachmaninows Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 27. Als Solist wird der US-amerikanische Trompeter Andrew Balio auftreten. Bereits um 16 Uhr findet eine Konzerteinführung im Theaterfoyer statt.

Mieczyslaw Weinberg (1919-1996), sowjetischer Komponist polnischer Herkunft, wird seit einigen Jahren wiederentdeckt – und das völlig zu Recht. Sein Trompetenkonzert op. 94 hat sich dabei zum regelrechten Repertoire-Renner entwickelt. Das 1966 entstandene Stück ist zwar mehr eine „Symphonie für Trompete und Orchester“, wie es der Weinberg-Freund Dmitri Schostakowitsch einmal formuliert hat. Trotzdem stellt es den Solisten vor gewaltige technische und vor allem gestalterische Herausforderungen.

Die Sinfonie Nr. 2 e-Moll von Sergei Rachmaninow ist das Meisterstück des russischen Komponisten. Sie entstand 1906/1907 während eines längeren Dresdenaufenthaltes Rachmaninows und ist mit fast einer Stunde Aufführungsdauer ein sinfonischer Koloss von immenser musikalischer Schönheit. Der Komponist stellt hier in vier ergreifenden Sätzen seine russische Seele aus. Voller Inbrunst und musikalisch schwärmerisch wird die hohe Kunst der Sinfonik zelebriert.

Der aus dem US-Staat Wisconsin stammende Trompeter Andrew Balio gab sein Solisten-Debüt im Alter von 15 Jahren bei einem Haydn-Konzert mit dem Milwaukee Symphony Orchestra. Von 1994 an war er Solotrompeter des Israel Philharmonic unter Zubin Mehta, 2001 wurde er von Yuri Temirkanov zum Solotrompeten des Baltimore Symphony Orchestra ernannt. Balio gibt weltweit Meisterkurse und hat bei renommierten Musik-Labels Aufnahmen veröffentlicht.

Das Dirigentenpult wird an diesem Abend Chefsache sein: Der charismatische US-Amerikaner Jonathon Heyward leitet die Nordwestdeutsche Philharmonie seit 2021. Er begann einst als Cellist und Kammermusiker, ließ sich am Bostoner Konservatorium ausbilden und studierte später das Fach Dirigieren an der Royal Academy of Music in London.

Die Tickets können online gebucht werden unter staatsbad-oeynhausen.de oder sind in der Tourist Information, Tel. (05731) 1300, geöffnet montags bis freitags von 9 – 17 Uhr, samstags von 10 – 15 Uhr und sonntags von 13 – 17 Uhr) sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Jugendliche unter 18 Jahren haben kostenfreien Eintritt zum Konzert. Die Abendkasse ist ab einer Stunde vor Veranstaltungsbeginn geöffnet.

Foto: Jonathon Heyward © Laura Thiesbrummel