Wilhelm-Busch-Preisverleihung: Comic-Künstler Mawil erhält den renommierten Preis

Der Berliner Comic-Autor Markus Witzel alias Mawil ist 2021 mit dem Wilhelm Busch-Preis für satirische und humoristische Zeichenkunst und Versdichtung ausgezeichnet worden. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte die für Oktober 2021 geplante Preisverleihung nicht stattfinden. Nun steht ein neuer Termin fest: Mawil wird den begehrten Wilhelm-Busch-Preis im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung am 28. Juni im Stadthäger Wilhelm-Busch-Gymnasium erhalten.

Einen Tag zuvor, am 27. Juni um 19.30 Uhr, wird Mawil im Wilhelm-Busch-Geburtshaus in Wiedensahl eine Ausstellung seiner Werke mit einem Gespräch zwischen ihm und dem Publizisten Martin Jurgeit eröffnen. Die Ausstellung mit dem bezeichnenden Titel „Mawilhelm“ wird bis voraussichtlich zum 4. Juni 2023 im Wilhelm-Busch-Geburtshaus zu sehen sein.

Wilhelm Busch gilt als Wegbereiter des modernen Comics. Jahrzehntelang lebte und arbeitete er in seinem Geburtsort Wiedensahl in Niedersachsen. Seine Zeichnungen und sein brillanter Sprachwitz sind bis heute ebenso beeindruckend wie inspirierend.

Der 1997 ins Leben gerufene Wilhelm-Busch-Preis wird in dieser Form seit 2006 von den drei Stiftern, der Stiftung Sparkasse Schaumburg, der Schaumburger Landschaft und den Schaumburger Nachrichten, verliehen. Das Preisgeld beträgt 10.000 €. Der Wilhelm-Busch-Preis würdigt im deutschsprachigen Raum Autorinnen und Autoren, die sich in ihrer Arbeit der künstlerischen Qualität und der Tradition Wilhelm Buschs verbunden und verpflichtet fühlen. Hierbei sind nicht nur deren Fähigkeiten als satirische Erzähler gefragt, sondern vor allem auch eine ästhetisch hochwertige Zeichenkunst.

Bisherige Preisträger waren Robert Gernhardt, F.W. Bernstein, Vicco von Bülow (Loriot), Ernst Kahl, Franziska Becker, Hans Traxler und Ralf König. 2019 erhielt Isabel Kreitz den Wilhelm-Busch-Preis. In diesen Kreis berühmter Zeichner und Bild-Satiriker reiht sich nun Mawil ein.

Mit Mawil ehrt die Jury einen national wie international höchst angesehenen, aber vor allem auch viel gelesenen Comic-Künstler, dessen Auszeichnung für den Wilhelm-Busch-Preis in mehrfacher Hinsicht eine Wegscheide markiert.

So wird mit dem 1976 geborenen Markus Witzel erstmals ein Zeichner geehrt, der auf eine Veröffentlichungshistorie seiner Werke zurückblicken kann, die komplett in das 21. Jahrhundert fällt. Er steht zudem für eine neue Künstler-Generation, die selbstbewusst die Hochschulen für eine ausgewiesene Comic-Ausbildung für sich erobert hat. Im Fall von Mawil war das die Kunsthochschule Berlin-Weißensee, wo er auch Teil der Monogatari-Gruppe war, der neben ihm Comic-Schaffende wie Jens Harder oder Ulli Lust angehörten, die bis in diese Tage wichtige Protagonisten der deutschsprachigen Comic-Szene sind.

© Karoline Bofinger