400 Jahre historische Orgel in St. Nikolai: „Rhapsody in blue“ & Tag der offenen Orgelbank

Die ältesten Teile der Orgel in St. Nikolai wurden 1621, vor genau 400 Jahren, durch den Orgelbau Adolph Compenius erbaut, der damals eine Werkstatt in Rinteln hatte. Das besondere Jubiläum der historischen Orgel feiert die Kirchengemeinde St. Nikolai in den nächsten Monaten in mehreren Veranstaltungen in loser Folge. Die Angebote bieten Gelegenheit, die Orgel auf vielfältige Weise zu erleben und zu entdecken, auch in überraschenden Zusammenhängen.

„Rhapsody in Blue“

Sa, 9. Oktober, 19.00 Uhr

Den Auftakt macht das Jazz-Trio Kordes-Tetzlaff-Godejohann, das zusammen mit dem Organisten Jürgen Sonnentheil eine Bearbeitung von George Gershwins „Rhapsody in Blue“ präsentiert. Olaf Kordes (Piano), Wolfgang Tetzlaff (Kontrabass) und Karl Godejohann (Schlagzeug) begeisterten bereits 2018 das Publikum in St. Nikolai. Auch dieses Konzert wird ein besonderes Erlebnis sowohl für Jazz- als auch Klassikfans werden.  

Die „Rhapsody in Blue“, im Februar 1924 mit George Gershwin selbst am Klavier in der Aeolian Hall in New York aufgeführt, hat bis heute nichts von ihrer Faszination verloren. Mit ihr begründete Gershwin seinen eigenen Kompositionsstil, ihre Themen gelten als zeitlos und stilprägend. Jazztypische Rhythmen, Blue-Notes, jazzige Artikulationen prägen die vielfältigen Motive.

Ferde Grofé arrangierte mit der Fassung für Solo Klavier und großes Orchester 1942 ein Klavierkonzert in der Sprache des Jazz. Es wird im klassischen Repertoire mit Abstand am häufigsten dargeboten – aber eben ohne die jazztypische Improvisation. Hier setzt das Jazztrio Kordes-Tetzlaff-Godejohann gemeinsam mit dem Organisten Jürgen Sonnentheil mit seinem Arrangement an: Die Bearbeitung für Jazztrio und Orgel verleiht der Improvisation im Rahmen der „Rhapsody in Blue“ einen höheren Stellenwert und knüpft insofern wieder an die Tradition der Uraufführung an. Die weltberühmten Themen werden nicht nur präsentiert, sondern jazztypisch verarbeitet, ohne die Komposition zu verfälschen.

Kartenvorverkauf und aktuelle Infos zu Corona-Regelungen: www.nikolai-rinteln.de

„Tag der offenen Orgelbank“

So, 10. Oktober, 11.00 – 13.00 Uhr

Die Orgelempore ist geöffnet für alle interessierten Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die das Orgelspiel ausprobieren möchten. Dieses Angebot ist Teil der landeskirchlichen Reihe der „Orgelentdeckertage“. Unter Anleitung von Kantorin Daniela Brinkmann ist Gelegenheit, (mitgebrachte) Klavierstücke auf der Orgel zu spielen, frei zu improvisieren, die Klangvielfalt des Instrumentes zu entdecken oder einmal „alle Register zu ziehen“. Klavierkenntnisse sind hilfreich, aber nicht erforderlich. Um vorherige Anmeldung wird gebeten. E-Mail: brinkmanndaniela@gmx.de, Tel. 05751-959450

Foto: Jürgen Sonnentheil, Wolfgang Tetzlaff, Olaf Kordes, Karl Godejohann