„Möglichst lange im Kopf klar bleiben“, „mitten im Leben stehen“, „den Anschluss an die jüngere Generation nicht verlieren“ – das alles sind Wünsche, die Menschen der sogenannten „Silver Ager“-Generation haben.
Das Thema Demenz und die Angst davor, vergesslich zu werden, kennen viele der „Babyboomer“ von ihren Eltern. Allmählich spielt dies auch in ihrem eigenen Umfeld eine Rolle. Bislang stehen keine Medikamente zur Verfügung, die die geistige Leistungsfähigkeit lebenslang erhalten können. Die französische Forscherin Hélène Amieva von der Universität Bordeaux hat in ihrer Langzeitstudie herausgefunden, dass sich gutes Hören positiv auf den Erhalt geistiger Fähigkeiten auswirkt und dies auch der Fall ist, wenn ein Ausgleich des Hörverlusts durch Hörsysteme stattfi ndet. Eine unversorgte Schwerhörigkeit sorgt für einen schnelleren Abbau (etwa 35 bis 40 % im Vergleich zu Normalhörenden) der geistigen Fähigkeiten.
Je früher eine Hörsystemversorgung begonnen wird, desto schneller und angenehmer gewöhnt sich der Träger daran. Martin Blecker, Präsident der Europäischen Union der Hörgeräteakustiker e. V., dazu: „Wenn eine Demenzdiagnostik durchgeführt wird, muss auch immer der Hörsinn mit bedacht werden. Idealerweise sollten alle Menschen generell ihren Hörstatus kennen. Ab 55 Jahren wird empfohlen, einmal im Jahr einen Hörtest beim Hörakustiker zu machen und die persönlichen Hörleistungen mit geeigneten Hörtests überprüfen zu lassen.“