Majestätischer Auftritt: Rauschendes Schilf im Garten

Landschaftsgärtner pflanzen Chinaschilf mit einer sogenannten Rhizomsperre, die unterirdisch dafür sorgt, dass der Ausbreitungsdrang der Wurzelausläufer gestoppt wird.

Eindrucksvoll wiegen sich lange, leicht überhängende Halme mit prächtigen Federblütenköpfen: Schilf im Garten setzt weithin sichtbare Akzente, ist mit seinem dezenten Rauschen bei leichtem Wind aber auch eine akustische Bereicherung und bietet ganz nebenbei angenehmen und dekorativen Sicht- und Windschutz.

Der richtige Standort und eine sorgfältige Pflanzvorbereitung sind wichtig, ansonsten braucht Schilf bis auf regelmäßiges Schneiden keine besondere Pflege. Als Mitglied der Pflanzenfamilie der Süßgräser ist Schilf auf der ganzen Welt verbreitet und passt sich dank seiner Widerstandskraft nahezu jedem Klima an. Es gibt allerdings eine Vielzahl von Arten und Sorten, die sich für unterschiedliche Standorte und Zwecke eignen und es lohnt, sich vor der Pflanzung professionell beraten zu lassen.

Prächtiger Solitär
Die häufigste Verwendung des Chinaschilfs (Miscanthus sinensis) im Garten ist die als Solitärpflanze. Die Sortennamen weisen schon auf die außergewöhnliche Größe dieser Stauden hin, die in Einzelstellung zu echten Schmuckstücken heranwachsen können: Die Sorte ‚Große Fontäne‘ wird bis zu 250 Zentimeter hoch und ebenso breit, ‚Silberturm‘ wächst sogar auf bis zu 300 Zentimeter Höhe. Damit die imposante Pflanze aber nicht binnen weniger Jahre den gesamten Garten erobert, ist einiges zu beachten. Landschaftsgärtner pflanzen Chinaschilf mit einer sogenannten Rhizomsperre, die unterirdisch dafür sorgt, dass der Ausbreitungsdrang der Wurzelausläufer gestoppt wird. So ist von Anfang an sichergestellt, dass der Solitär auch wirklich solitär bleibt. Dem kräftigen Wachstum und der optimalen Entwicklung steht eine professionell eingesetzte Rhizomsperre nicht im Wege!

Die meisten Schilfarten und -sorten eignen sich für die Bepflanzung von Gartenteichen und Uferbereichen, da sie feuchten oder sogar sumpfigen Boden lieben. Foto: BGL

Klassiker am Wasser
Die meisten Schilfarten und -sorten eignen sich für die Bepflanzung von Gartenteichen und Uferbereichen, da sie feuchten oder sogar sumpfigen Boden lieben. Das Gemeine Schilfrohr (Phragmites australis), auch als Buntblättriges Schilfrohr bekannt, sieht nicht nur hübsch aus, sondern ist als Teichbegleiter eine wichtige Klärpflanze. Gartenexperten empfehlen sie besonders beim Bau von Schwimmteichen, da das Schilf dem Wasser große Mengen an Stickstoff-, Phosphatverbindungen und anderen Nährstoffen entzieht und so entscheidend zur Klärung des Wassers beiträgt. Perfekt ist es, sie am Rand eines Filtergrabens zu setzen oder im Klärbereich eines Schwimmteichs. Für die Flachwasser- oder Randzone von Folienteichen ist Schilf dagegen völlig ungeeignet, da seine Wurzelausläufer die Folie beschädigen und durchstoßen können.
Es gibt aber auch Sorten für die flächige Verwendung. Das Feinhalm Chinaschilf (Miscanthus sinensis ‚Gracillimus‘) beispielsweise macht sich gut in einer kleinen Gruppe. Es wird bis etwa 150 Zentimeter hoch und ebenso breit, so dass sich Pflanzabstände von ca. 80 Zentimeter empfehlen. Gepflanzt wird Schilf am Teichrand oder als mittelhoher Sicht- oder Windschutz von Terrassen oder Sitzplätzen.

 

Schilfgräser erst im Frühjahr schneiden

Der jährliche Rückschnitt ist die wichtigste Pflegemaßnahme von Schilf im Garten. Grundsätzlich werden Schilfgräser erst im Frühjahr geschnitten und keinesfalls bereits im Herbst. Im Winter sollten die Gräser ruhen, das eingetrocknete Laub schützt sie vor Feuchtigkeit und Kälte. Wer voreilig zur Gartenschere greift, beraubt seinen Garten außerdem eines attraktiven Winterschmucks – Raureif und Schnee verzieren die Blätter und Fruchtstände und leuchten bei flachstehender Sonne weithin sichtbar.
(Quelle: BGL)