Sehgesundheit: Warum regelmäßige Sehtests so wichtig sind
Lässt die Sehschärfe nach, verändern sich auch die kognitiven Fähigkeiten wie die Wahrnehmung, die Aufmerksamkeit und das Reaktionsvermögen. Die Folgen können gravierend sein, sind aber schon durch regelmäßige Kontrollen zu vermeiden.
Jeder Dritte würde eher auf 10 Lebensjahre verzichten als auf das Sehvermögen. Doch nur 21 Prozent haben ihre Augen in den letzten 5 Jahren untersuchen lassen. Und das, obwohl die Anzahl der Augenerkrankungen in Deutschland kontinuierlich steigt. Dazu kommt, dass
• rund 300.000 Verkehrsunfälle pro Jahr auf schlechtes Sehen zurückzuführen sind
• das Sturzrisiko durch Sehdefizite mehr als verdoppelt wird
• schlecht sehende Menschen fünf- bis zehnmal häufiger an Alzheimer erkranken als gut sehende
Sehdefizite bedrohen Lebensqualität im Alter
Forscher kommen zu dem Schluss: Altersbedingte Sehverschlechterungen werden in den entwickelten Ländern in Zukunft zu den Krankheiten zählen, die für den Verlust gesunder Lebensjahre verantwortlich sind.
Zunehmende Kurzsichtigkeit bei Kindern & Jugendlichen
Forscher warnen vor weltweit stark zunehmender Kurzsichtigkeit unter jungen Menschen. Als Ursachen dieser Entwicklungen werden stundenlanges Nahsehen vor Fernseher, Computer und am Smartphone sowie fehlendes natürliches Licht gesehen. Beides regt das Wachstum des Augapfels an, was eine wesentliche Ursache der Kurzsichtigkeit ist.
Lange Bildungszeiten begünstigen Kurzsichtigkeit
Studien belegen: Je höher der Bildungsgrad, desto wahrscheinlicher ist die Kurzsichtigkeit. Auch hier spielt der kurze Sehabstand, wie etwa beim Lesen und Schreiben, eine wichtige Rolle. Wer schlecht sieht, nimmt große Nachteile in Studium und Ausbildung in Kauf. Sehdefizite müssen durch mehr Aufmerksamkeit und geistige Tätigkeit kompensiert werden. Der Organismus ermüdet schneller. Außerdem stehen für Intelligenzleistungen weniger geistige Kapazitäten zur Verfügung.
Sehvorsorge im Kleinkindalter
Schon bei kleinen Kindern gilt: Sehvorsorge hilft Schäden zu verhindern! Die Hoffnung, dass sich fehlsichtige Kids von alleine melden, können Eltern aufgeben: Die Kleinen haben keinen Vergleich zum guten Sehen. Und schlecht sehen tut auch nicht weh. Dabei sollte eine Fehlsichtigkeit so früh wie möglich erkannt und korrigiert werden. Wenn das nicht geschieht, kann sich eine Sehschwäche entwickeln.
Um einer lebenslangen Sehschwäche vorzubeugen, sollten Kinder spätestens bis zum 3. Lebensjahr einmal dem Augenarzt vorgestellt werden, bei bekannten Augenproblemen in der Familie bereits zwischen dem 6. und dem 12. Monat. Vor der Einschulung sollte die Sehleistung noch einmal gecheckt werden.
Sehen im Straßenverkehr
Kurzsichtigkeit hat entscheidenden Einfluss auf die Fahrsicherheit. Wer in der Ferne schlecht sieht, kann Distanzen nicht richtig einschätzen und erkennt Gefahrensituationen später. Das bedeutet latente Unfallgefahr für alle Verkehrsteilnehmer. Schon eine Kurzsichtigkeit von –0,5 Dioptrien bringt im Straßenverkehr diverse Risiken mit sich!
Anders als bei der Kurzsichtigkeit müssen Weitsichtige mit der Augenmuskulatur ständig korrigieren, um Navigationssystem und Anzeigen deutlich zu erkennen. Das ist anstrengend, ermüdend und riskant.
(Quelle: Kuratorium Gutes Sehen e.V.)