Stimmen & Reaktionen: Leben und arbeiten im Ausnahmezustand

Die Corona-Krise betrifft besonders auch die Unternehmen unserer Stadt. Wir haben uns bereits vor einigen Tagen umgehört, wie die Firmen und auch die Polizei Rinteln mit der schwierigen Lage umgehen.

Jörg Stuchlik, Leiter Polizeikommissariat Rinteln

Vor dem Hintergrund der Ausbreitung des Corona-Virus und steigender Fallzahlen haben wir für unsere Dienststelle entsprechende Präventivmaßnahmen getroffen. Diese Vorkehrungen verfolgen das Ziel, die polizeiliche Einsatz- und Handlungsfähigkeit sicherzustellen und gleichzeitig zur Verlangsamung der Ausbreitung des Virus beizutragen. Üblicherweise suchen wir die Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern, doch jetzt müssen wir alle verantwortungsbewusst miteinander umgehen, damit möglichst alle gesund bleiben.

Deshalb bitten wir alle darum, genau abzuwägen, ob das Aufsuchen der Dienstelle wirklich erforderlich ist. Wenn ja, werden Sie im Eingangsbereich über die dortige Gegensprechanlage gebeten, Ihr Anliegen vorzutragen. Dies dient dazu, ein Ansteckungsrisiko so gering wie möglich zu halten. Um Ihr Anliegen kümmern wir uns natürlich wie bisher professionell und mit der gewohnten Aufgeschlossenheit. In vielen Fällen ist aber auch eine telefonische Kontaktaufnahme ausreichend und zielführend. Alternativ bieten wir auf unserer Homepage www.onlinewache.polizei.niedersachsen.de die Möglichkeit, Anzeige zu erstatten. Für Notrufe gilt wie bisher „110“. 

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind jederzeit optimal über einen eigenen Channel informiert. Alle im Team halten zusammen und agieren absolut verantwortungsbewusst. Sehr froh bin ich auch über die wirklich perfekte Zusammenarbeit mit der Stadt Rinteln und den Hilfs- und Rettungsorganisationen. Das ist in Zeiten wie dieser Gold wert! So können wir weiterhin rund um die Uhr für die Bürger da sein. Darauf können Sie sich verlassen!

Frank Schild, Identica Biesemeier Frank Schild GmbH

Im Moment läuft der Betrieb völlig normal weiter, wir haben ausreichend zu tun. Alle Mitarbeiter sind trotz kleiner Kinder, die nicht zur KiTa bzw. in die Schule können, da. Wir müssen abwarten, ob die Lieferung von Ersatzteilen aus dem Ausland weiterhin gewährleistet sein wird. Ein Kunde hat aus Angst vor einer Ansteckung auf ein Leihfahrzeug verzichtet.

Andreas Entorf, Jürgen Kogel & Team Kfz-Meisterbetrieb

Das Auftragsvolumen hat definitiv nachgelassen, ist aber noch nicht dramatisch. Wir haben noch gut zu tun und alle Mitarbeiter sind da. Noch ist die Lieferung von Ersatzteilen gewährleistet. Es ist allerdings nicht abzusehen ob und wie lange das so bleibt.

Jürgen Neumann, Pflegedienst Aleksa GmbH

Wir haben noch keine Einschränkungen bei unserer täglichen Arbeit. Weil die KiTas und Schulen geschlossen sind, verbringen einige Kinder unserer Mitarbeiterinnen teilweise den Tag bei uns in der Firma, was überhaupt kein Problem ist. Platz ist ausreichend vorhanden.

Christian Gräff, TheraVio Physiotherapeutische Fachpraxis

Noch gibt es im betrieblichen Ablauf keine Einschränkungen, es läuft ganz normal weiter. Die Absagen vereinbarter Termine halten sich in Grenzen. Wir können die weitere Entwicklung nur abwarten.

Markus Rinne, Hotel Gasthaus Zur Linde

Vor der Schließung haben wir bereits mehrere Stornierungen von Veranstaltungen mit insgesamt mehreren hundert Gästen erhalten. Natürlich haben wir Kurzarbeit angemeldet. Sollte sich die jetzige sehr angespannte Situation noch länger hinziehen wird es im gastronomischen Gewerbe auf jeden Fall Existenzen kosten.

Matthias Caselitz, Caselitz GmbH Heizungs- und Sanitärtechnik

Im Moment ist die Situation bei uns noch entspannt. Alle Mitarbeiter sind an Bord und wir haben genug Arbeit. Wir haben aufgrund der derzeitigen Krise eine Absage für ein Beratungsgespräch und ansonsten keine Stornierungen oder Verschiebungen von Aufträgen. Wie sich künftig alles entwickeln wird können wir nur abwarten.

Thomas Spork, ts. Thomas Spork Raumausstattung Meisterbetrieb

Die Schließung meines Geschäftes ist natürlich mit erheblichen Umsatzeinbußen bei den weiter laufenden festen Kosten verbunden und trifft mich finanziell natürlich sehr. Die jetzige Situation mit ihren noch nicht absehbaren Folgen ist für uns alle bis hin zu unserer Regierung völlig neu. Niemand weiß, was in 3 oder 4 Wochen oder noch länger passiert. Wie lange können speziell Einzelhändler oder kleine Betriebe das noch finanziell bewältigen? Es werden sicher einige auf der Strecke bleiben.

Miguel Hölling, B & H Kfz-Service

Ungewöhnlich ist, dass der Reifenwechsel trotz des guten Wetters sehr zögerlich läuft. In der Werkstatt haben wir trotzdem genug Arbeit. Der Kfz-Handel ist völlig eingebrochen und natürlich haben wir aus diesen Gründen erhebliche Umsatzeinbußen. Kurzarbeit könnte ein Thema werden, mit dem wir uns beschäftigen müssen.

Hans Heino Wetzel, Wetzel Strahlende Oberflächen

Wir stehen erst am Beginn des Bewusstseins zu dieser Situation, die Gefahr haben leider viele Menschen noch nicht verstanden oder wollen sie nicht begreifen. Einige Menschen gehen sehr fahrlässig damit um und gefährden damit verantwortungslos andere Menschen. Ich persönlich lasse mir nicht zu dicht auf die Pelle rücken und meide Kontakte zu anderen Menschen. Die Geburtstagsfeier eines guten Freundes wurde abgesagt, was einfach nur vernünftig ist. Was meine berufliche Tätigkeit angeht erhalte ich deutlich weniger Anfragen, was natürlich mit entsprechenden Umsatzeinbußen verbunden ist. Meine Stammkunden bleiben mir weiterhin treu und somit haben wir genug Arbeit.

Claudia Döpke, Schuh Peters

Natürlich trifft uns die Schließung unseres Geschäftes sehr hart aber die Gesundheit hat absoluten Vorrang. Wir nutzen die Zeit, um neue Ideen zu finden und umzusetzen, wie z. B. die Einrichtung eines Online-Shops speziell für Kinderschuhe. Außerdem bieten wir für Kunden in Rinteln und den Ortsteilen einen kostenlosen Lieferservice an, sollten sie Interesse an Schuhen in unseren Schaufenstern haben. Wir werden jetzt auf jeden Fall nicht den Kopf in den Sand stecken und freuen uns schon darauf, nach diesen schwierigen Zeiten wieder für unsere Kunden da sein.

Kay Steding, Steding Bauunternehmen GmbH

Wir nehmen die Situation mit entsprechendem Respekt sehr ernst, verfallen aber nicht in Panik, denn das würde niemanden helfen. Wir haben noch gut zu tun und der Arbeitsablauf wird im Moment nicht beeinflusst, die Lieferung von Material klappt bislang noch zuverlässig und pünktlich. Ich bin zwar noch relativ entspannt, denke aber durchaus an die Folgen, die uns noch erreichen könnten. Es ist auffällig, dass das Telefon trotz des sehr milden Wetters ungewöhnlich ruhig ist. Als Ortsbürgermeister mit überwiegend repräsentativen Aufgaben habe ich keine terminlichen Verpflichtungen, weil Sitzungen und Veranstaltungen gestrichen oder verschoben wurden.

Stephanie Pape, Wäschekorb

Ich habe keine Angst vor dem Corona-Virus, gehe aber natürlich mit dem nötigen Respekt damit um und halte mich an die Vorsichtsmaßnahmen. Mehr kann ich leider nicht dazu tun. Die Schließung meines Geschäftes bereitet mir große Sorgen. Ich habe sehr viel neue Ware bekommen, die ich bezahlen muss, aber nun nicht verkaufen kann. Dazu kommen noch die festen monatlichen Kosten.

Es ist eine schwierige Zeit die wir alle gemeinsam gerade überstehen müssen.

Rechtsanwalt Heinz Krüger

Ich versuche, Termine mit meinen Mandanten so zu regeln, dass Kontakte in meinem Büro auf das Notwendigste beschränkt werden. Schriftverkehr wird mittlerweile sofern möglich weniger persönlich sondern per Mail oder Fax ausgetauscht. Auffällig ist, dass telefonische Beratungen zunehmen. Eilige bzw. dringliche Verfahren werden vom Gericht wenig verschoben, was bei weniger relevanten Terminen möglich ist.

Stephanie Schütte, Ihr Checkpoint

Ich habe alles rund um die Themen Bewerbungen und Bewerbungsoptimierungen auf Mails und Telefonate reduziert.  Das ist kein Problem und funktioniert bei Kunden aus dem entfernten Umland schon lange. Unternehmen aus Industrie und Großhandel besuche ich zur Zeit nicht persönlich, erhalte aber dazu ausschließlich positives feedback. Aufgrund der Situation habe ich zwei Mitarbeiterinnen vorübergehend freigestellt. Meine Tätigkeit kann ich sowohl im Büro als auch im Homeoffice ausüben. Somit schränkt mich die jetzige Situation überhaupt nicht ein.

Sonja Vandereike, Tiersalon Zottelfell

Wir haben weiterhin nur nach Terminabsprache geöffnet. Die Anordnung des Landes Niedersachsen „Abstand von mindestens 1,5 m von Mensch zu Mensch“ werden eingehalten. Auf Sauberkeit und Hygiene wurde bereits im Vorfeld sehr viel Wert gelegt.

Weitere Vorkehrungen haben wir getroffen. Es werden im Salon bis auf Weiteres nur noch Tiere angenommen, die alleine bleiben können bzw. von mit alleine händelbar sind. Für das Bringen und Abholen gilt: Abstand halten. Gemeinsam schaffen wir das – bleiben Sie gesund!

Uta Fahrenkamp, Buch & Wein

Wir sind weiterhin lieferfähig, wenn das Geschäft auch seit dem 17.03. geschlossen ist. Wir nehmen die Bestellungen unserer Kundinnen und Kunden per mail oder per Telefon an und liefern kontaktlos mit Rechnung in den Briefkasten aus. Manchmal verschicken wir auch per Post, je nachdem. Unser onlineshop www.buchhandlung-rinteln.de ist auf jeden Fall auch noch da und über den Direktversand können alle Wünsche erfüllt werden. Es läuft also weiter, sehr beruhigend!

Rahel Lutter, Praxis für Physiotherapie

Die Situation ist äußerst angespannt. Ich habe für fünf Therapeuten Kurzarbeit angemeldet, weil wir erheblich weniger Arbeit haben. Viele Termine mit älteren und chronisch kranken Menschen werden abgesagt und die Bewohner in Alten- und Pflegeheimen dürfen wir nicht mehr behandeln. Die damit verbundenen hohen Umsatzeinbußen sind bei den festen laufenden Kosten besorgniserregend.

Stefan Bertram, Optik Bertram

Ich habe Kurzarbeit angemeldet und biete meinen Kunden von Montag bis Samstag von 10.00 bis 12.00 Uhr einen Notdienst für Reparaturen und andere Notfälle an. Termine können telefonisch unter (05751) 957074 mit mir vereinbart werden. Brillenanpassungen können wir im Moment nicht anbieten, weil das Risiko bei dem geringen Abstand und dem Kontakt zu groß ist.