Von wegen nichts zu tun: Gartentipps für den Winter

Im Winter gibt es im Garten nichts zu tun. Könnte man meinen. Doch Gartenbesitzer und Gartenexperten wissen es besser.

Jetzt ist Zeit fürs Planen, sogar fürs Pflanzen und für die Pflege der Besucher im Garten:

Gartenplanung

Im Winter gibt es wenig im Garten zu tun. Dies bietet beste Voraussetzungen, um sich noch rechtzeitig und in aller Ruhe Gedanken über die Gartenplanung zu machen. Bei umfangreichen Planungen wie der Neu- oder Umgestaltung des Gartens können Fachleute aus dem Garten- und Landschaftsbau weiterhelfen. Achtung: Sobald die Pflanzzeit beginnt, haben die Spezialisten aus dem grünen Bereich viel zu tun. Deshalb ist es empfehlenswert, sich möglichst früh mit ihnen in Verbindung zu setzen. (BGL)

Lilien werden am besten an einem milden Wintertag gepflanzt: So auch die Türkenbund-Lilien. Ihre zurückgedrehten Blätter erinnern an eine türkischen Turban. © fluwel.de

Bachlauf: Auch für Gärten ohne Hang

Apropos Gartenplanung: Auch in Gärten ohne natürliche Hanglange können Bäche integriert werden. „Schon bei minimalem Gefälle ist Wasser in Bewegung“, erklärt Max Hohenschläger, Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) e.V.. „Schon ein bis zwei Prozent Neigung reichen aus. Eine integrierte Pumpe unterstützt bei Bedarf den natürlichen Fluss.“ Runde Steine sind für das Gewässerbett zu empfehlen, denn sie bieten nur wenig Widerstand und beeinflussen die Fließgeschwindigkeit kaum. Die dabei entstehenden sanften Wasserbewegungen schaffen eine belebende Atmosphäre. Wird ein stärker fließender Bach gewünscht, können Landschaftsgärtner die Topografie des Gartens entsprechend modellieren. (BGL)

Gartenvögel haben auch im Winter mächtig Durst

Wasser zum Trinken brauchen Vögel vor allem in der hochsommerlichen Hitze, könnte man meinen. Das stimmt auch, aber nicht nur: Im Sommer ernähren sich viele Gartenvögel von frischen Früchten, Insekten und Raupen und nehmen dabei gleichzeitig einen Großteil ihres Flüssigkeitsbedarfs auf. In der kalten Jahreszeit ist dieses wichtige Feuchtfutter hingegen meist nicht verfügbar. Mit Körnerfutter, fettummantelten Haferflocken und Beeren aus Menschenhand, versorgen sich die Vögel nun hauptsächlich mit trockener Nahrung. Umso wichtiger ist es, dass es Wasserstellen gibt, an denen sie ihren Durst löschen können. (Welzhofer)

Blütenhecken pflanzen

Die beste Pflanzzeit für Gehölze ist von Oktober bis März. Containerpflanzen – also solche, die im Topf gezogen wurden – können aber auch in den anderen Monaten gesetzt werden. Wer eine besonders schnellwachsende Blütenhecke als Sichtschutz möchte, sollte Gehölze wie Sal-Weide (Salix caprea) oder Geißblatt (Lonicera) in den Pflanzplan aufnehmen. Soll die Hecke die Grundstücksgrenze markieren, ist vor der Pflanzung eine Absprache mit dem Nachbarn sinnvoll. (BGL)

Lilien im Winter pflanzen

Die Blumenzwiebeln von Frühblühern wie Tulpen und Narzissen kamen bereits im Herbst in den Boden, die der nicht winterharten Sommerblüher wie Dahlien und Zantedeschia werden dagegen erst im Frühling gesetzt, wenn die Frostgefahr gebannt ist. Dass Lilien schon jetzt in die Erde sollten, weiß Carlos van der Veek, Blumenzwiebelexperte aus den Niederlanden: „Anders als die meisten Gartenbesitzer glauben, sollten die Zwiebeln von Lilien nicht erst im Frühsommer, sondern schon ab Mitte Januar in den Boden. „Lilien haben nackte Zwiebeln. Das bedeutet, sie besitzen keine schützende Außenhaut“, erklärt er. „Sie trocknen an der Luft schnell aus und können nur mit großem Aufwand richtig gelagert werden. Deswegen sollten sie so früh wie möglich gepflanzt werden – am besten noch im Winter. Im Boden sind sie optimal aufgehoben und können im Frühjahr direkt wurzeln. Da sie winterhart sind, machen ihnen auch Minustemperaturen nichts aus.“ (fluwel.de)