Von Susanne Steinbeck, Apothekerin
Was für viele Dinge des Lebens sprichwörtlich ist, gilt für Sonnenstrahlung wörtlich. Sonnenschein hebt die Stimmung und das Wohlbefinden, kann aber auch schwere Hautschäden verursachen. Vernünftiger Umgang mit der Sonne und ein angepasster Sonnenschutz beugen vor.
Unsere Haut ist den Sonnenstrahlen fast überall ausgeliefert: Beim Radfahren, beim Sport, im Garten/auf dem Balkon, im Schwimmbad, beim Spaziergang, im Auto – also: nicht nur im Urlaub!
Auswirkungen der Sonne
Die Sonne weißt ein breites Spektrum an Strahlen auf, welche unterschiedliche Einflüsse auf unsere Haut haben:
Besonders die UV-B-Strahlen bewirken nicht nur die Bräunung der Haut, sondern auch Sonnenbrand und sonnenbedingte Rötungen. Sie können außerdem zu Veränderungen in der Erbsubstanz der Hautzellen führen. Diese Schäden wiederum schwächen das Immunsystem, was dem Wachstum entarteter Zellen Vorschub leisten kann. Das Risiko von Hautkrebs wächst.
Dabei „vergisst“ die Haut im Laufe des Lebens keinen Sonnenbrand. Besonders Sonnenbrände im Kindesalter steigern das Hautkrebsrisiko im höheren Lebensalter.
UV-A-Strahlung
Die langwelligeren und tiefer eindringenden UV-A-Strahlen können zu polymorphen Lichtdermatosen, umgangssprachlich „Sonnenallergie “genannt, führen. Bei einer Sonnenallergie zeigen sich juckende, gerötete Hautareale, Quaddeln oder schmerzende Bläschen an lichtexponierten Stellen. Auch Kinder können von einer Sonnenallergie betroffen sein. In Verbindung mit bestimmten Substanzen, z.B. einigen Medikamenten, können UV-A-Strahlen eine Erhöhung der Lichtempfindlichkeit der Haut oder phototoxische Reaktionen verursachen. UV-A-Strahlung schädigt Kollagenfasern und elastische Fasern. Es kommt außerdem zu Feuchtigkeitsverlust und sonnenbedingter Hautalterung.
IR-A-Strahlung
Infrarot-A-Strahlen führen in den Hautzellen zur vermehrten Bildung von sogenannten Freien Radikalen und oxidativem Stress. Dadurch kommt es zum Abbau von Bindegewebsfasern (Kollagen). Die Festigkeit und Straffheit der Haut werden reduziert und die Wasserbindungsfähigkeit der Haut sinkt, die Haut trocknet aus. Eine Erhöhung des Hautkrebsrisikos durch IR-A-Strahlung kann nicht ausgeschlossen werden.
Wie schützen Sonnenschutzmittel?
- a) UV-Filter absorbieren die ankommenden UV-Strahlen in der Haut und wandeln die eingefangene Energie in harmlose Wärmeenergie um
- b) Mikropigmente reflektieren die ankommenden UV-Strahlen wie kleine Spiegel.
Ein geringer Anteil an UV-Strahlung kann trotz Filtern und Mikropigmenten tief in die Haut eindringen. Infrarot-A-Strahlen können nach heutigem Stand der Wissenschaft überhaupt nicht von Filtern absorbiert oder reflektiert werden. Sie dringen auf jeden Fall ein. Zusätzliche Schutzmechanismen auf Zell-Ebene sind daher von großer Bedeutung. Moderne Sonnenschutzmittel beinhalten Schutzmechanismen, die ganzheitlich wirken.
Wie kann man sich vor Sonne schützen?
- Achten Sie beim Kauf von Sonnenschutzmitteln unbedingt darauf, dass der gesamte Strahlenschutz gegeben ist!
- Verwenden Sie den für Sie richtigen Lichtschutzfaktor!
- Ausreichend Sonnenschutz auftragen! Eincremen ca. alle 2 Stunden wiederholen!
- Auch im Alltag, bei Freizeitaktivitäten und vor einer längeren Autofahrt eincremen (Autoscheiben filtern nur UV-B-Strahlen, 70 % der UV-A-Strahlen durchdringen Autoglas).
- Sonnenterrassen (Nase, Lippen, Ohren, Schultern, Fußrücken, evtl. Glatze) besonders gut eincremen!
- Am besten immer wasserfeste Sonnenschutzprodukte verwenden!
- Nach dem Baden, Abtrocknen oder Schwitzen unbedingt nachcremen, nur so bleibt der Sonnenschutz erhalten
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen sonnigen Sommer!!!