Darm-Vorsorge rettet Leben!

Von Julia Thieme, Heilpraktikerin Heilpraktikerin und Kinderkrankenschwester

Wie wichtig die Darmspiegelung (Koloskopie) im Rahmen der Vorsorge für Darmkrebs ist, wurde mir im Dezember auf einem internationalen Kongress in Wien (OeProm) wieder klar vor Augen geführt und ich möchte diesen Impuls gerne weitergeben.

Prof. Dr. J. Labenz von der Universität Siegen referierte auf diesem Kongress und machte eingangs den Vergleich, dass „weltweit das Sterben an Darmkrebs dem Absturz von 3 Jumbojets pro Tag entspricht“. Des Weiteren führte er aus, dass Darmkrebs bei den Krebserkrankungen in Deutschland bei Männern an 3. Stelle und bei Frauen an 2. Stelle steht.

Als diplomierte Darmfachberaterin möchte ich deshalb hier die Lanze für diese wichtige Vorsorgeuntersuchung brechen, die leider während der vergangenen Pandemie für viele Menschen unwichtig geworden ist. Da jede/r Darmkrebs bekommen kann, ist es deshalb um so wichtiger, diese Früherkennungsuntersuchung wahr zu nehmen!

In etlichen Studien ist die Wirksamkeit der Koloskopie belegt, da während dieser Untersuchung Vorstufen von Krebs erkannt UND entfernt werden können, ohne großen Mehraufwand. Besser geht Vorsorge nicht!

In Deutschland ist die Vorsorgekoloskopie vom 51. bis 66. Lebensjahr im Abstand von 10 Jahren eine gesetzliche Kassenleistung. Auch ein immunologischer Test auf nicht sichtbares Blut im Stuhl wird 1x/Jahr bezahlt und eine Koloskopie kann danach ab 55 Jahren alle zwei Jahre übernommen werden. Die Leitlinie des Update 2022 aus der Gastroenterologie(=Magen-Darm-Heilkunde) berücksichtigt auch das familiäre Risiko für Darmkrebserkrankungen: „Verwandte ersten Grades (Eltern, Geschwister, Kinder) eines Patienten haben ein 2- bis 3-fach erhöhtes Risiko auch an Darmkrebs zu erkranken“. Tritt Krebs in der Verwandtschaft auf, empfiehlt die Leitlinie den Start von Vorsorgekoloskopien bereits 10 Jahre vor dem Erkrankungsbeginn des Verwandten, bzw. spätestens mit 40 Jahren.

Um ein qualitativ hochwertiges Ergebnis bei dieser Untersuchung des Darmes zu erhalten, ist die vorherige Reinigung des Darmes elementar wichtig, denn es geht darum, kleinste Veränderungen zu erkennen und zu entfernen.

Aus Klientengesprächen weiß ich, dass gerade diese Vorbereitung das größte Hindernis für viele darstellt. Doch auch die Erfahrung, dass danach häufig ein Unwohlsein im Bauchraum vorherrscht, mal begleitet mit Durchfall, mal mit Verstopfung oder Schmerzen hält uns davon ab, diese Untersuchung regelmäßig wahr zu nehmen.

Und hier kommt die Naturheilkunde ins Spiel: Die Spülung des Darmes und die Untersuchung mit Raumluft im Darm wirkt sich vor allem negativ auf die anaeroben Bakterien (ohne Sauerstoff-lebend) in unserem Darm aus. Es ist ein Einfaches, unseren Darm nach einer Darmspiegelung deshalb einfach mit Darmbakterien, einem speziell hierfür ausgewählten Probiotikum, zu unterstützen.

Eine Studie, die Prof. Dr.Labenz mit einem Probiotikum hierzu durchgeführt hat, belegt, dass die Einnahme des Probiotikums die Anzahl der Tage mit Magen-Darmbeschwerden nach einer Koloskopie stark reduziert (Labenz et al, Z Gastroenterol 2022(A)).

Deshalb meine Bitte:

Nutzen Sie die Vorsorge-Darmspiegelung regelmäßig und pflegen Sie Ihren Darm hinterher mit einem speziellen Probiotikum! Eine Beratung hierzu bekommen Sie in Ihrer Apotheke oder bei zertifizierten Darmfachberatern.