Mein Hund hat Arthrose…was nun?

Von Miriam Heßling, Tierphysiotherapeutin

Zu den häufigsten Tierarztbesuchen gehört der Lahmheitstermin. „Mein Hund humpelt, tritt nicht richtig auf, mag weniger laufen oder bringt im Sport nicht mehr seine volle Leistung.“ In dem Fall wird der Tierarzt aufgesucht mit der Frage: „Warum läuft mein Hund schlecht?“.

Gerade großrahmige Hunderassen, wie Labrador, Golden Retriever, Berner Sennenhund oder auch die deutsche Dogge neigen im Alter zu Arthrose. Wobei auch jüngere Hunde beispielsweise nach Verletzungen eine Arthrose entwickeln können.

Die Arthrose ist eine Erkrankung der Gelenke, die bei sämtlichen Groß- und Kleintieren sowie bei Menschen, auftritt. Sie wird auch umgangssprachlich als Gelenksverschleiß bezeichnet. In dem Fall kommt es unter Umständen in dem entsprechenden Gelenk zu Entzündungen und Bewegungsschmerz.

Der gelenkschützende Knorpel wird unwiderruflich beschädigt und abgebaut und es kommt zu Umbaumaßnahmen des Knochens, was auf Dauer zu Entzündungen und Schmerzen führt. Der Hund zeigt dies durch Bewegungseinschränkungen, Anlaufschmerz, vor Allem auch Schmerz nach längerer Ruhephase und allgemeine Bewegungsunlust.

Aufgrund der Schmerzen kommt es zu minimierter Bewegungsfreude des Hundes, die sich häufig in vermehrtem Liegenbleiben und kurzen Strecken die er schafft und humpeln äußern. Dies wiederum führt zum Muskelabbau, erhöhter Belastung der Gelenke mit Entzündungen und Schmerzen. Dieser Teufelskreis sollte mit medizinischer Unterstützung durchbrochen werden.

Was kann man seinem Hund mit dieser Erkrankung nun Gutes tun?

Empfehlenswert ist zunächst eine Lahmheitsdiagnostik mit Röntgenuntersuchung bei ihrem Tierarzt, um das Ausmaß der Schäden im Gelenk beurteilen zu können. Die Therapiemöglichkeiten richten sich nach dem Ausmaß der Erkrankung und dem Allgemeinbefinden ihres Hundes.

Grundsätzlich ist die Arthrose nicht heilbar, aber die Schmerzen können minimiert werden und ihr voranschreiten durch physiotherapeutische Unterstützung verlangsamt werden.

Eine Therapiemöglichkeit besteht in der Schmerzmittelgabe, die den Hund wieder zu mehr Bewegungslust durch geringere Schmerzen verhelfen soll. Dennoch ist dabei zu beachten, dass die Ursache für die Gelenkschäden damit nicht behoben ist und man nur die Symptome damit lindert.

Zu Beginn einer Therapie hat sich die Kombination aus Schmerzmittelgabe und physiotherapeutischer Maßnahmen als gut herausgestellt, da der Hund durch geringere Schmerzen die Behandlung besser akzeptiert und die Erfolge deutlich sichtbar werden.

Die Therapiemöglichkeiten sollten individuell auf die Bedürfnisse und Vorlieben ihres Tieres abgestimmt werden, um den bestmöglichen Therapieerfolg erzielen zu können.

Die Physiotherapie zielt darauf ab, die Lebensqualität des Hundes, durch Schmerzreduktion, und Entlastung der Gelenke durch Muskelaufbau zu verbessern.