Ohne Angst durch den Tunnel

Bei der Urlaubsreise lassen sich lange Tunnel oft nicht vermeiden. Ob der Hamburger Elbtunnel, der mehr als 7 Kilometer lange Karawankentunnel oder der fast 14 Kilometer lange Arlbergtunnel – für manche Autofahrer wird der Weg durch die dunklen Röhren zur Qual. Doch diese Angst lässt sich bekämpfen.

Foto: ADAC/Martin Hangen

Ängste schützen den Menschen häufig vor unnötigen Risiken. Allerdings ist die Tunnelangst eine irrationale Form der Angst. ADAC-Tests haben gezeigt, dass Tunnel mit der Zeit immer sicherer wurden. Mittlerweile garantiert eine EU-Richtlinie einen einheitlichen Sicherheitsstandard. Doch Betroffenen hilft dieses Wissen nicht.

Die Angst vor dem Tunnel ist eine erlernte Angst. Das Gefühl, sich in einer Stresssituation zu befinden, wird von Symptomen wie starkem Schwitzen und verkürzter Atmung begleitet. Nimmt man diese körperlichen Reaktionen wahr, wird die Angst noch größer. Im schlimmsten Fall droht eine Panikattacke. Für Autofahrer kann das schwerwiegende Folgen haben.

Wer Tunnel lieber vermeidet, sollte zunächst als Mitfahrer die Herausforderung angehen. Eine zusätzliche Begleitperson kann unterstützen, sodass der Fahrer sich weiter auf das Verkehrsgeschehen konzentrieren kann.

Bei akuter Angst hilft es tief ein- und auszuatmen. Zur Entspannung eignet sich auch die „progressive Muskelrelaxation“. Dabei werden einzelne Muskelgruppen etwa in Beinen oder Armen für einige Sekunden angespannt und abrupt wieder losgelassen. Wer sich auf die Übungen und die richtige Atmung konzentriert, ist außerdem von seiner Angst abgelenkt. Bei einer stark ausgeprägten Angst sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen. Eventuell liegt eine Angststörung vor, die therapeutisch behandelt werden muss. Unter www.maps.adac.de können Autoreisende Strecken auswählen, die nicht durch Tunnel führen. Aus psychologischer Sicht ist es aber sinnvoll, sich seiner Angst zu stellen. Vermeidungsstrategien verschlimmern sie meist. Denn bei jeder Tunnelfahrt verfestigen sich die positiven Erlebnisse, bei denen nichts passiert. Betroffene sollten sich diese guten Erfahrungen im Nachhinein bewusst machen.