Wenn Hecken und Sträucher aus der Form geraten sind – Roden oder Rückschnitt total?

Auch Gärten kommen in die Jahre und verändern sich mit der Zeit. Das ist natürlich und gut. Aber manchmal sind Gartenbesitzer mit bestimmten Entwicklungen in ihrem grünen Reich unzufrieden:

Wer im Sommer prächtige Gartenräume genießen möchte, sollte schon im Winter aktiv werden. © BGL

Wenn beispielsweise Sträucher zu üppig wachsen, zu viel Platz wegnehmen oder die Sicht versperren, wenn die vor Jahren angepflanzte Hecke nun zu hoch und zu massiv wirkt oder wenn Gehölze einfach unansehnlich geworden sind und ihre Vitalität verloren haben.

Manchmal reicht in solchen Fällen ein radikaler Rückschnitt aus, manchmal ist es aber auch notwendig, die alten Pflanzen ganz zu entfernen, um Platz für neue zu schaffen. Der Landschaftsgärtner vor Ort berät, welche Maßnahmen im konkreten Fall am sinnvollsten sind und wie man den Garten wieder auf Vordermann bringt.

Die beste Zeit für solche Arbeiten ist der Winter. Die Gehölze führen nun kaum mehr Wasser und Laubgehölze haben ihre Blätter abgeworfen. Jetzt, wo sich die meisten Pflanzen im Winterschlaf befinden, wird selbst beim Einsatz von schwerem technischem Gerät im Garten kein Schaden angerichtet. Allerdings sollte es nicht kälter als fünf Grad Minus sein, da es sonst schwierig wird, an den Zweigen einen sauberen Schnitt zu setzen, der gut verheilen kann.

Schlankheitskur

Auch Hecken, die regelmäßig in Form geschnitten wurden, können mit den Jahren etwas zu breit geworden sein oder auch größere Lücken aufweisen. Landschaftsgärtner empfehlen in diesem Fall zumeist einen einmaligen Verjüngungsschnitt, bei dem die Seitenäste stark gekürzt werden. Natürlich sehen die Hecken nach einem solchen Eingriff zunächst etwas traurig aus und bieten kaum Sichtschutz. Aber das ändert sich schnell, denn die Gehölze erneuern sich von innen heraus und bilden neue Triebe. Falls gewünscht, können Hecken nach einem Verjüngungsschnitt deutlich schmaler gehalten werden als zuvor und auch auf die Höhe kann man durch das Kürzen der Stämme Einfluss nehmen.

Fast alle laubabwerfenden Hecken können durch einen starken Rückschnitt problemlos verjüngt werden und treiben kräftig aus. Etwas schwieriger ist es bei immergrünen Heckensträuchern. Der Experte für Garten und Landschaft weiß, welche dieser Gehölze einen kräftigen Schnitt vertragen. Eibe und Liguster beispielsweise sind hier sehr robust, bei alten Berberitze-, Buchsbaum- oder Feuerdornhecken ist dagegen Vorsicht geboten. Die Pflanzen treiben zwar zumeist wieder aus, aber es kann lange dauern, bis sie sich wieder zu einer ansehnlichen Hecke entwickelt haben. Oftmals ist es ratsam, vergreiste Pflanzen durch neue zu ersetzen.

Platz für Neues schaffen

Will man große Sträucher oder Heckenpflanzen komplett aus dem Garten entfernen, werden sie in der Regel zunächst soweit zurückgeschnitten, bis nur noch ein kleiner Stumpf übrig ist. Danach wird der Wurzelballen freigelegt. Es ist notwendig, den Wurzelkopf und die Hauptwurzel aus dem Boden zu ziehen, damit die Sträucher nicht wieder nachwachsen können. Um Platz für eine spätere Bepflanzung zu schaffen, sollten jedoch auch die anderen Wurzeln so weit wie möglich entfernt werden. Landschaftsgärtner verfügen über das entsprechende Know-how und die passenden Maschinen für die Aufgabe. Auf Wunsch entsorgen sie auch das Schnittgut und übernehmen die Neubepflanzung der Fläche.

Solange der Boden nicht gefroren ist, kann das Setzen von Gehölzen auch im Winter problemlos durchgeführt werden.

(Quelle: BGL)