Aktuelles Geschehen: Stress in globalen Krisenzeiten – Wie mit Ängsten umgehen?

Von Silke Schnittger, Heilpraktikerin Psychotherapie und Entspannungstrainerin

Die nun bereits über zwei Jahre andauernde Corona Pandemie als erste Existenz-/Identitätskrise mit ihren beruflichen und privaten Auswirkungen hat die Menschheit in einen grundlegenden Ausnahmezustand gebracht. Entweder ein oder zugleich beide Aspekte sind nachhaltig bedroht.

Letztlich führt dies zu einer starken und mitunter nachhaltigen Beeinträchtigung der bewussten Steuerungskompetenz, sodass betroffenen Menschen ein gezieltes Vorgehen zumindest zeitweise nicht möglich ist. Stark ausgeprägte resiliente Kompetenzen ermöglichen in solch einer Extremsituation, dass die bewusste Selbststeuerungskompetenz schneller zurückerlangt werden kann. So ist es möglich, sogar nach einer Krise wie ein Stehaufmännchen schnell wieder zur inneren Stärke zurückzufinden und sogar gestärkt aus dieser hervor zu gehen.

Die Auswirkungen der Corona Pandemie noch nicht verarbeitet, erleben bzw. verfolgen wir Menschen seit ca. zwei Wochen die furchtbaren Kriegsereignisse in der Ukraine. Damit verbunden explodierende Energie- und Rohstoffpreise, die unser globales Weltgeschehen erschüttern. Fassungslosigkeit, Ohnmachtsgefühl, Trauer, Mitgefühl, Wut und zunehmend auch Zukunftsangst greifen um sich.

            Krisen sind Angebote des Lebens,

sich zu wandeln.

Man braucht noch gar nicht wissen,

was neu werden soll;

man muss nur bereit und zuversichtlich sein.

Luise Rinser

Hier ist Resilienz gefragt. Was bedeutet dieser Begriff eigentlich, ist er doch in der breiten Bevölkerung weitestgehend unbekannt?

Resilienz kommt von lat. „resilire“ für zurückspringen. In der Psychologie verstehen wir darunter die psychische Widerstandsfähigkeit eines Menschen, die innere Stärke, mit belastenden oder krisenhaften Situationen ausgewogen umzugehen, es ihm möglich zu machen, Krisen zu bewältigen oder in diesen schwierigen Zeiten sogar einen Zugewinn an innerer Stärke zu erfahren. Im Allgemeinen wird diese Stärke auch Stressresistenz, seelisches Immunsystem oder Stehaufmännchen-Mentalität genannt. Wer in den heutigen stürmischen Zeiten bestehen möchte, wie ein Baum, an dem ein Sturm rüttelt, er vielleicht das ein oder andere Blatt oder Ästchen verliert, dennoch als Ganzes stehen bleibt, aus der Gewissheit heraus mit seinem Wurzelwerk fest im Boden verankert  zu sein kommt an Resilienz nicht vorbei.

Die persönliche Grundausstattung an Resilienz entwickelt sich in der Wechselwirkung zwischen genetischer Anlage und den Einflüssen der Umgebung. Menschen haben nicht nur unterschiedliche Anfangstalente in denen sie sich unterscheiden, sondern auch in der Fähigkeit ihre Resilienz zu steigern. Dies bedingt, dass einzelne Schutzfaktoren mehr oder weniger stark ausgeprägt sind. Um bestimmte Eigenschaften zu entwickeln, ist es erforderlich die „Komfortzone“ zu verlassen und Gewohnheiten zu durchbrechen.

Das gute an der Resilienz ist, dass man sie trainieren kann wie einen Muskel.

Tiefergehende Informationen zum Thema Resilienz können sie in Vorträgen erhalten.

Während die aktive Auseinandersetzung damit in Form von Trainings und Workshop erfolgt. Hier wird mit den sieben Resilienz Schlüsseln gearbeitet

  • Akzeptanz
  • Optimismus
  • Selbstwirksamkeit
  • Verantwortung
  • Netzwerkorientierung
  • Lösungsorientierung und
  • Zukunftsorientierung

Und zwar auf der Grundlage von Achtsamkeit, die die Basiskompetenz für die Arbeit darstellt.

Die Resilienz Schlüssel kommen in unterschiedlicher Ausprägung zum Einsatz und zur Wirkung, je nach Problem oder Bedürfnis der zu trainierende Personen.

Ein weiterer Zusammenhang mit Resilienz betrachtet die Mitarbeiter in Unternehmen unter dem Aspekt „gesund Führen“: Hier steht die Stärkung der Resilienz vonseiten der Führungskraft im Mittelpunkt. Sie gilt als direktes Bindeglied zwischen Unternehmensführung und Mitarbeiter. So sollen die Leistungsfähigkeit, Kreativität und die Zufriedenheit des Mitarbeiters verbessert und die Regeneration nach belastenden Situationen vorangetrieben werden.

Das ist nicht nur für den Mitarbeiter, sondern für das gesamte Unternehmen wichtig. Denn: „Niemand kann eine Sinfonie alleine Flöten. Es braucht ein Orchester um sie zu spielen“. Hier kommen sowohl salutogenetische Ansätze (Prozesse zur Gesunderhaltung und Förderung) zum Tragen.

Warten Sie nicht lange, beginnen Sie noch heute!