Sauna – mehr als Wellness

Insgesamt gesehen geht das Saunabaden in seinen Wirkungen weit über die Ziele von „Wellness“ hinaus. Die Wirkfaktoren des Saunabadens sind durch zahlreiche medizinwissenschaftliche Untersuchungen belegt worden.

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Welche gesundheitsfördernde Wirkung das Saunabaden hat, erklärt Dr. med. Rainer Brenke, Facharzt für Innere Medizin, Physikalische und Rehabilitative Medizin, Naturheilverfahren und ärztlicher Berater des Deutschen Sauna-Bundes

„Abhärtung“ und Verbesserung der Abwehrmechanismen

Die Sauna bietet sich zur Behandlung von Störungen des Wärmehaushaltes wie kalten Händen und Füßen und der damit verbundenen schlechten Schleimhautdurchblutung im Nasen-Rachen-Raum an (bewirkt eine erhöhte Infektanfälligkeit).

Für keine andere Maßnahme ist eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegenüber grippalen Infekten sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern so gut nachgewiesen wie für das Saunabaden. Zusätzlich ist die gesundheitliche Stabilität insgesamt erhöht. Untersuchungen haben gezeigt, dass nach etwa einem Vierteljahr regelmäßigen, wöchentlichen Saunabesuchs sich die Zahl der grippalen Infekte halbiert, die zudem leichter verlaufen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch Sauna oft gebessert

Erkrankungen des Herzens und der Blutgefäße sind die Haupttodesursachen in Deutschland. Regelmäßige Saunabesuche tragen dazu bei, dieses Krankheitsrisiko zu mindern. Als Folge der wärmebedingten Blutgefäßweitstellung wird die Herztätigkeit beim Saunabaden teilweise entlastet. Bei regelmäßigem Saunabaden kommt es sogar langfristig zu deutlichen Gefäßweitstellungen, die sich positiv für das Herz-Kreislaufsystem auswirken.

Positive Wirkungen auf die Haut & das Muskel- und Skelettsystem

Im Rahmen des Anti-Aging ist es eine positive Nachricht, dass langjährige Saunagänger laut wissenschaftlicher Studien deutlich weniger Falten aufweisen als Nicht-Saunagänger.

Darüber hinaus gibt es aber zudem günstige Entwicklungen von Krankheitsverläufen bei Hautkrankheiten. Am deutlichsten ist ein positiver Saunaeffekt bei der Schuppenflechte, wobei der Haupteffekt durch eine verringerte Infektanfälligkeit und dadurch weniger Schübe zustande kommen dürfte. Auch ein Teil der Neurodermitis-Patienten verträgt die Sauna gut und profitiert von der vegetativen Beruhigung.

Rheumatische und besonders degenerative Erkrankungen des Bewegungssystems und die damit verbundenen Schmerzen schränken die Lebensqualität der Betroffenen deutlich ein. Die Wärme der Sauna kann bei vielen dieser Erkrankungen z. B. durch Endorphinfreisetzung (hormonelle Faktoren) lindernd wirken und die Beweglichkeit verbessern. Außerhalb eines akuten Schubs einer entzündlichen rheumatischen Erkrankung ist die Sauna daher vielfach sinnvoll anzuwenden. Das trifft auch und in besonderem Maße auf die Fibromyalgie (Weichteilrheuma) zu.

Wichtiger Hinweis

Die Sauna ist ein typisches Wechselbad mit Erwärmung des ganzen Körpers im Saunaraum und gezielten Abkühlungen an frischer Luft und mit kaltem Wasser. Wichtig für die Beruhigung des vegetativen Nervensystems ist das Einhalten von Ruhephasen zwischen den Saunagängen.