Selbstwirksamkeit erfahren mit Bio- & Neurofeedback

Von Tanja Meier, Heilpraktikerin

Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten … diese Sinne kennen wir alle. Doch wie steht es mit unserem Blutdruck, unserer Muskelspannung, unserem Puls, der Aktivität der Schweißdrüsen, der Fingertemperatur? Wozu soll das gut sein, fragen Sie sich?

Wenn wir beispielsweise Angst haben, reagiert unser Körper in einem typischen Muster, das wahrscheinlich jeder kennt: Uns stockt der Atem, die Hände werden kalt und schweißig, das Herz schlägt uns bis zum Hals, vielleicht fangen wir an zu zittern, vielleicht haben wir einen Kloß im Hals, vielleicht werden wir rot im Gesicht. Im schlimmsten Fall kriegen wir kein Wort mehr heraus oder bekommen Panik.

Mithilfe des Biofeedbackverfahrens können wir lernen, gezielt die Temperatur in den Fingern zu erhöhen, die Schweißdrüsenaktivität zu senken, sowie den Puls zu verlangsamen. Wir lernen, welche Rolle unsere Atmung in diesem Prozess spielt und wie wir diese gezielt zur Beruhigung einsetzen können.

Wenn wir dann der Angst entgegentreten, sind wir ihr nicht mehr ausgeliefert, sondern haben ein Rüstzeug an der Hand, mit ihr umzugehen.

Beim Neurofeedback können wir zusätzlich auf unsere Gehirnaktivierung Einfluss nehmen, denn auch hier spiegelt sich unsere Angst in Form von Veränderungen der Zusammensetzung der Gehirnwellen in ganz bestimmten Arealen.

Wie funktioniert das?

Die Körperfunktionen – beim Neurofeedback ist das das EEG – werden über Sensoren gemessen und dem Trainierenden über einen Monitor in Echtzeit zurückgemeldet. Diese Rückmeldung kann anhand von Bildern, Animationen, Musik, Filmen oder auch Vibration erfolgen. Der Trainierende kann so lernen, diese Körperfunktionen ganz gezielt zu beeinflussen.

Mit Bio- und Neurofeedback lassen sich nicht nur Ängste reduzieren. Am bekanntesten ist das Verfahren in Deutschland für die Behandlung von AD(H)S. Aber auch bei Migräne, Schlafstörungen, Schmerzen, Autismus, Depressionen, Bluthochdruck und anderen Erkrankungen kann das Verfahren hilfreich sein.

Das Verfahren wird sowohl im therapeutischen Bereich (z.B. im Rahmen einer Ergotherapie oder Psychotherapie) eingesetzt, wie auch beim Coaching. Auch aus dem Profisport ist Bio- und Neurofeedback heute nicht mehr wegzudenken, im Fußball, beim Golf,  beim Biathlon oder in der Formel 1 – hier wird nichts dem Zufall überlassen.

Ob für Schule, Beruf, Sport oder Freizeit – jeder kann praktisch lernen, sein Verhalten und seine Emotionen besser zu kontrollieren oder Hirnleistungen zu verbessern!

Bio- und Neurofeedback
Einsatzgebiete im Überblick:

  • Reduzieren von Ängste
  • AD(H)S
  • Migräne
  • Schlafstörungen
  • Schmerzen
  • Autismus
  • Depression
  • weitere Erkrankungen